Schmerz

Die Versenkung ich sich selbst, das Warten auf die eigene Ordnung, die chaotische Verdichtung im Inneren bis zur Entäußerung eines Gefühls. Auf dem Weg durch die eigene Seele, auf der Suche im Dunkeln, nicht Wissen was du suchst, aber wenn du es findest, weißt du dass es das Richtige ist. Getrieben durch den Wunsch nach Erkenntnis, die Ursachen des eigenen Zweifels, eine Art intuitiver Gewissheit wie und wo es jetzt weiter geht, findet man ganz sicher nur in seinem Inneren. Als Künstler zählt das vielleicht noch etwas mehr als für andere, weil du jeden Tag vor einem weißen Blatt Papier sitzt, welches im besten Falle mal irgendwann deine "Karriere" bedeuten soll. Von der fehlenden wirtschaftlichen Unterstützung für Künstler enttäuscht, bleibt trotzdem die Frage: Wer hat generell heute schon noch Zeit und Lust sich in sich selbst zu versenken, in einer Welt wo es nur um Funktionieren geht, die Menschen nur leben um zu arbeiten und nicht arbeiten gehen um leben zu können, währenddessen alle äußeren Dinge weiter ins absolut Bodenlose driften ...? Diese arbeitsfreie Zeit haben wir Menschen durch die Krise geschenkt bekommen und hoffentlich positiv genutzt, um die Dinge mal anders tun zu können! Natürlich gilt das nicht für alle, das Ungleichgewicht einer unbewiesenen kosmischen Ordnung muss schließlich erhalten bleiben. Ganz persönlich für mich war und ist es eher so wie der Dichter Ralf Rothmann in seinem ersten Gedichtband "Kratzer" von 1984 schon schrieb: " ... ich glaube nicht ans Glück, an die Träume voll Gold und Bläue, ich glaube an die Gebote aus Stein. An die Wahrheit der Schmerzen, schlicht wie ein Messer. An Hunger und Husten, zerrissene Himmel an Wundertüten voller Staub. Das Glück kann mir gestohlen bleiben. Ich habe Wünsche, also alles was ich brauche."