Hoffnungsvoll schaute Penelope aufs Meer, dann tröstete sie sich mit anderen Leidenschaften. Das Warten auf Odysseus hatte viele Herausforderungen für sie zur Folge.
Kunst kann Trost spenden und glaubt man Milan Kundera, so steht sie auch im Dienst der Unsterblichkeit. Botschaften sind zumindest hoffnungsvoll insofern sie den Glauben an die Existenz des Empfängers bedeuten. Weil es nicht nur den Lockruf des Geldes gibt, sondern auch die Botschaft der Mittellosen, wurde dieser Raum bespielt. Bilder als Botschaften zu sehen, obliegt diesem Teil der Schau.
Allen voran Annika Stolls Brief an Jeff Bezos, der im Leuchtkasten strahlt und die Kluft zwischen zwei Welten oder Perspektiven eröffnet. Jos Diegels kräftige Sprüche auf Leinwand implizieren die Kenntnis populistischer Trends unserer Tage. Nicht genug ist es, dass man mediale Strategien braucht, „Träume davon, wie du jeden Tag das System schlägst“ sagt: man kann „draußen“ sein, „jenseits von relevant und böse“. Das Bild ist mehr Objekt, als Gemälde, eine Übermalung im bürgerlichen Goldrahmen und verglast. Das Glas hat einen Riss, so wie das Selbstimage der meisten, die warten und hoffen, dass sich etwas ändert… Bei „Jetzt“ nehmen Akteure und Werke vorweg, was vielen Appellversuchen fehlt, die Schlagkraft.
„Jetzt“ ist Aktion, Werk, Label. Diese Bilder wollen nicht informieren, schon gar nicht appellieren. Sie wissen bereits von ihrer Halbwertszeit. Im Zweifelsfall eine andere Front eröffnen, ist auch eine Botschaft. Man kennt das vom Schachspiel oder aus der Malerei. Wenn das Bild zu misslingen droht, hilft das Wechseln der Mittel.
Das Boot ist eine Konstruktion und die literarischen Texte aus den Zusendungen werden über einen Monitor übertragen und von den Autoren teilweise selbst interpretiert. Worum es jetzt geht? Die Kunde von anderen Kulturen bringt vor allem die Kenntnis ihrer Fähigkeiten mit sich, wenn man so will. Dass sie Teppiche weben oder Häuser bauen, Gedichte schreiben oder programmieren können. Dass diese Qualitätskunde aber zugleich die Wertschätzung der Erde fördere, gehört dem Mythos an. Man kann es glauben, wie die Corona-Maßnahmen. Jetzt reicht es nicht mehr, das Wissen über den Zustand der Welt zu formulieren, sondern es geht darum, an richtiger Stelle einzufordern, was uns zusteht. Den Ressourcenraubbau beenden, Freiheit einfordern. Verfliegen die Parolen, so steht auch die Frage der Nachhaltigkeit zu Gebote. Mit der Aufzählung dieser Werke wird deutlich, wie viele Botschaften unter einen Hut müssen, bis das Boot vom Stapel laufen kann.
Wai Ting Loretta Lau: This is the best time ever for us to create influence from down to top.