Licht


Einsendung in der Kategorie Lyrik/Text

Kategorie: Lyrik/Text
Genre/Technik: Literatur
Technik: Schrift
Größe: klein bis mittel

Künstler: John Sauter

Vielleicht fällt es dir erst jetzt auf
dass sogar das Licht anders ist
der ständige Tönungsfilter abgeschraubt
der Staub in der Luft senkte sich

kam zurück auf die Erde, blieb dort
in den Wurzeln des Landes
färbte den Himmel nun nicht in einen diesigen Ort
ich vermisse die Flugzeuge von hier unten ganz
das Gefühl von Ferne, Gefühl von Traum
doch habe mehr Stunden am Tag
ich sag Stunden und mehr, um dich anzuschaun

und vielleicht fliehen wir eines Tages
über die leeren Autobahnen
ins Nirgendwo, in dem nichts mehr stattfindet, aber
vielleicht, vielleicht bleiben wir hier, leise Stimmen auf Straßen

für heute, heute, heute
will ich mit dir am Fenster stehen
schaun auf unsere kleine, stille Stadt
im kurzen Schauer, im Regen
die Schlangen vorm Supermarkt längst aufgelöst, fortgeweht
ein großer Schlaf könnte man meinen
die Schwingungen sacht
die Vögel niedrig, über den Steinen
kommen zurück ins Habitat
singen ihre Lieder, einzeln
vielleicht auch über uns und dann
klopfen sie sich, freilich da
auf den Dachziegeln, die Schultern ab
mit den Schnäbeln, blicken wie wir
in den blauen Himmel, der ändert sich langsam
in einen Abend, wie viele jetzt anfang
doch wie es vorher nie welche gab
und sei dir sicher, was, was?
auch nie mehr geben wird
für jetzt, für dann
auf allen, unseren Straßen


Licht
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