Leerlauf

Im Zuge der Corona-Situation stellte sich mir zum einen die Frage: was machen die Anderen, wenn Sie wegen einer Ausgangsperre und um sich selbst vor Infektion zu schützen mehr Zeit zuhause verbringen als vorher? Womit beschäftigen sie sich, wenn sie auf viele vielleicht liebgewordene Aktivitäten und Gewohnheiten verzichten? Wie gehen sie mit den durch die Veränderungen Ihrer Lebenswelt und zu einem großen Teil sich verändernden Zukunftsperspektiven vielleicht entstehenden Spannungen um? Die Vermutung liegt also recht nahe, das derzeit verstärkt Kreuzworträtsel gelöst werden. Als Antwort auf diese Fragen entstanden in den letzten Wochen die ersten Malereien von Kreuzworträtseln. Dabei war mir wichtig, die eigentlich technisch entstandenen Vorlagen händisch und in meinem Duktus zu reproduzieren. Besonderes Augenmerk richtete ich auch auf die in der Regel beim Lösen der Rätsel unbewußt entstehenden Randkritzeleien. Mir geht es bei dieser Arbeit weniger um das Kreuzworträtsel als industrielles oder soziologisches Phänomen, als vielmehr um die Menschen, die sich mit dem Lösen dieser Rätsel beschäftigen, und vor allem wie sie das tun.