Das Recht auf Faulheit

Nicht erst seit den Ereignissen der letzten Monate werden Künstlerinnen und Künstler nach Lösungsansätzen für die gegenwärtige Krise gefragt. Die Erwartungen gerade an »Kreative« sind dabei unheimlich hoch, schaffen sie ja auch sonst immer mit minimalen Mitteln das unmögliche Möglich zu machen. Ist darauf nicht die komplette Verweigerung die adäquate Antwort?
Im Rahmen der Ausstellung »Emergency Break« möchte ich das Projekt »Recht auf Faulheit« realisieren. Dabei handelt es sich um die Initiierung einer Kampagne auf einer Crowdfunding-Plattform bei der ich Geld sammel, um so lange wie möglich absolut nichts zu tun. Das Ziel ist, die Mittel für mindestens ein Jahr einzuwerben.
Das Projekt wird speziell für die Ausstellung umgesetzt und terminlich auf deren Dauer und Eröffnung abgestimmt. Die Eigentliche künstlerische Arbeit findet dabei zwar im Internet statt, allerdings lässt sie sich in der Ausstellung sehr gut mittels Screenshots dokumentieren. Auf der Website des Kunstvereins kann sie ebenfalls sehr gut mit Links und Bildern vermittelt werden. Gerade der rein digitale Charakter ist dabei eine Chance die Sichtbarkeit der Arbeit über die Ausstellung hinaus zu erweitern.
Dabei ist die Provokation mit gespendetem Geld ausschließlich faul sein zu wollen nur ein Aspekt der Arbeit. Ironischerweise könnte gerade der Komplettausstieg die wirkungsvollste Lösung für die gegenwärtigen Herausforderungen, von der Eindämmung der Pandemie bis zur Klimakrise sein.