Sonntag, 14. Februar kurz vor 20 Uhr: Der Countdown auf der Startseite von Emergency Break läuft aus. Wir veröffentlichen das nächste Video "Fire!". Die ersten Reaktionen fallen gänzlich unterschiedlich aus, von "Klasse", "fantastisch" bis "falscher Pathos, bereitet mir Unbehagen". Auch innerhalb unseres Produktionsteams gab und gibt es Diskussionen darüber, ob "Fire!" zeitlich im Plot und inhaltlich ins Konzept der Hybrid-Ausstellung passt. Zur Vorgeschichte:

Die ursprüngliche Idee kam von Kurator Dirk. Zum Objekt "Glut" des Künstlers Steffen Schiemann könnte er sich eine Tanz-Performance gut vorstellen, sprach dazu mit den beiden Palucca-Tänzern Sabine Jordan und Sascha Paar und lud sie zu den Dreharbeiten ein. Am Drehtag gesellte sich mit Einbruch der Dunkelheit Constanze Schüttoff hinzu, die im 50 Uhr-Raum mit einem Fragment ihrer Fadeninstallation aus der Kinofilmproduktion in der Ausstellung vertreten ist.

Kameramann Frank, der auch die Regie führte, wollte die Ursprungsidee von Dirk weiter aufbrechen und einen "feurigen Ausstellungsrundgang" mit Tanz und Erzählung inszenieren. "Die Kunst- und Kulturschaffenden leiden besonders unter dem Dauer-Shutdown, nicht nur finanziell. Die vorgetragenen Geschichten der Lyriker*innen/Erzähler*innen und die visuellen Boot()schaften der ausgestellten Werke bieten doch ausreichend Stoff, um das Brennen für die Kunst unter der Last der Corona-Pandemie zu dramatiseren." Aus dem abgedrehten Rohmaterial entstand ein erster Videoschnitt. Frank bat den Musiker und Komponisten Michael Wieting, zum Rohschnitt einen musikalischen Part zu liefern. "So geschehen, standen wir danach vor dem Problem des: wie weiter? Es passte einfach nicht! Viele Tage und Nächte probierten wir verschiedene Soundeffekte aus, um alles irgendwie rund zu machen. Nachträglich drehten wir auch noch Szenen ab, um Fleisch für den finalen Schnitt zu haben."